Gründungsgeschichte/Chronik

Gründungsgeschichte 

Der Hamburger SV selbst nennt offiziell den 29. September 1887 als sein Gründungsdatum. Jedoch fand die eigentliche Gründung des HSV erst am 2. Juni 1919 statt. An diesem Tag kam es zum Zusammenschluss der drei Vereine "SC Germania von 1887", "Hamburger FC 1888" des Wilhelm-Gymnasiums - welcher sich seit dem 26. Februar 1914 "Hamburger SV 1888" nannte - und "FC Falke 1906" aus Eppendorf.

Demzufolge ist der 29. September 1887 eigentlich das Gründungsdatum des ältesten Vorgängervereins "SC Germania von 1887", welcher an dem genannten Datum aus einem Zusammenschluss des "Hohenfelder SC" und des "Wandsbek-Marienthaler SC" entstand. Trotzdem wird in der Vereinssatzung des HSV dieses Datum als Gründungstag angegeben. Daher ist des HSV, gemessen an der Dauer des Spielbetriebs und unter Einbeziehung seiner Vorgängervereine, einer der ältesten deutschen Fußballvereine.

 

Der 1919 neu gegründete Verein nannte sich zunächst "Hamburg 88-Germania-Falken". Daraus wurde wenig später der "Hamburger Sportverein". Zu den Vereinsfarben wurden zu Ehren der Stadt Hamburg die Hansefarben rot und weiß bestimmt. Blau und schwarz, die Farben des "SC Germania" wurden diesem zu Ehren in das Vereinswappen übernommen. Die Raute ist einem oft verwendeten Symbol der Hamburger Handelsschifffahrt entliehen.

 

Der Hamburger SV 1888 hatt kurz vor der Fusion der drei Vereine als Teil der Kriegsvereinigung Victoria-Hamburg 88, die mit dem SC Victoria Hamburg vom 27. Juli 1918 bis 1. Juni 1919 bestand, erstmals die norddeutsche Meisterschaft gewinnen können.

 

1919-1933

Seine ersten großen Erfolge verbuchte der HSV in den Jahren 1922 und 1923 mit den ersten beiden deutschen Meistertiteln, wobei er auf den ersten Titel in Jahr 1922 "verzichtete". Das erste Finalspiel gegen den 1. FC Nürnberg wurde nach 208 (!) Minuten wegen Dunkelheit genauso abgebrochen wie auch das Wiederholungsspiel, diesmal wegen Spielermangels. Dieses Mal standen beim FCN nach Platzverweisen und Verletzungen (das Auswechseln von Spielern war damals noch nicht erlaubt) nur noch sieben Spieler auf dem Feld. Schiedsrichter Peco Bauwens pfiff regelwidrig ab, und der DFB erklärte daraufhin den HSV zum Meister, drängte danach aber auf einen freiwilligen Verzicht, da der süddeutsche Fußballverband mit einem Austritt aus dem DFB drohte. Die nächsten `regulären`Meisterschaftstitel gewann der HSV 1923 mit 3:0 gegen SC Union Oberschöneweide und 1928 gegen Hertha BSC Berlin.

 

1933-1945

In der nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten neu gegründeten Gauliga/Bereichsliga Nordmark musste der HSV sich zunächst dem Eimsbütteler TV beugen. Erst 1937 konnte er wieder die Meisterschaft gewinnen.

 

1945-1963

Im Jahr 1947 startete der Hamburger SV in der Oberliga Nord, der bis zur Gründung der Bundesliga höchsten regionalen Spielklasse, die die Hanseaten von Anfang bis Ende beherrschten. Bis zur BL-Gründung wurden sie in 16 Spieljahren 15 Mal Oberliga-Meister der Nordstaffel, wobei in den Jahren 1948 und 1949 Entscheidungsspiele mit dem punktgleichen Lokalrivalen FC St.Pauli erforderlich waren. Nur 1954 scheiterte die Mannschaft kläglich mit Platz 11 (Oberliga- und auch Deutscher Meister wurde Hannover 96).

Dass danach die Regional-Meisterschaft nie mehr abgegeben wurde, lag auch an einem jungen Mann namens UWE SEELER, der 1954 ins Team kam. "UNS UWE" gehört auch heute noch zu den erfolgreichsten Fußballern aller Zeiten - er wurde 1960 Deutschlands erster Fußballer des Jahres. In diesem Jahr hatte er maßgeblichen Anteil an der 4. Deutschen Meisterschaft des HSV. Im folgenden Jahr stand der HSV im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister (heute Champions-League) und scheiterte erst nach drei Spielen am FC Barcelona. 1963 gewann der HSV den DFB-Pokal mit 3:0 im Endspiel gegen Borussia Dortmund.

 

Auch wenn der HSV im Norden dominierte, konnte er sich in der 1963 gegründeten Fußball-Bundesliga keine weiteren Meistertitel mehr sichern. Uwe Seeler wurde 1964 und 1970 noch zwei weitere Male "Fußballer des Jahres" und beendete 1972 seine aktive Fußballer-Karriere. Dem HSV blieb der Nationalspieler - obwohl von anderen Vereinen (Inter Mailand !) heiß umworben - bis zum Ende treu. Uns Uwe war Präsident unseres HSV und heute ist er Ehrenbürger der Stadt Hamburg

 

1976-1987

Die größten Erfolge feierte unser HSV Ende der 70er bis Anfang der 80er Jahre - eng verbunden mit dem damaligen Manager Günter Netzer und den sehr autoritären Erfolgstrainern Branko Zebec und den unvergessenen Ernst Happel. Unter ihnen wuchs eine Mannschaft heran, die in den Jahren 1978-1984 3 mal Deutscher Meister und Europacupsieger der Landesmeister, sowie in den anderen Spieljahren zumindest "Vize" wurde.

Einen einmaligen "Rekord" hält der HSV: In der Zeit vom 16.01.1982-29.01.1983 blieben die Hanseaten in 36 Spielen hintereinander ungeschlagen - bis heute ungebrochener Bundesliga-Rekord.

1976 (2:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern) und 1987 (3:1 gegen die Stuttgarter Kickers) gewann man außerdem den DFB-Pokal.

In dieser Periode wurde der HSV auch über die Grenzen Deutschlands hinweg zu einem gefürchteten Gegner. 1977 gewann die Hamburger unter Trainer Kuno Klötzer den Europapokal der Pokalsieger (2:0 gegen den RSC Anderlecht) und 1983 unter Trainer Ernst Happel den größten Triumph - Europapokal der Landesmeister mit 1:0 gegen Juventus Turin im Finale von Athen. 1980 stand der HSV im Finale des Europapokals der Landesmeister  (0:1 im Santiago Bernabeu von Madrid gegen Nottingham Forest), 1982 im Finale um den UEFA-Pokal (0:1 und 0:3 gegen IFK Göteborg) und 1983 im Spiel um den Weltpokal (1:2 n.V. gegen Gremio Porto Alegre). Ferner spielten die Hamburger 1983 gegen den FC Aberdeen um den Europäischen Supercup, unterlagen allerdings.

 

1987-1999

Die folgenden Jahre waren geprägt durch einen Abstieg der Mannschaft ins Mittelmaß der Liga. Selten wurde die UEFA-Pokal-Plätze erreicht. In einigen Spielzeiten spielte der Verein sogar gegen den Abstieg. Anfang der 90er Jahre mußte der Verein aufgrund einer hohen Verschuldung um seine Existenz fürchten. Gerettet wurde der HSV aus seiner finanziellen Misere durch den lukrativen Transfer des damals besten Spielers -Thomas Doll zu Lazio Rom.

Heimspiel in der HSH-Nordbank-Arena
Heimspiel in der HSH-Nordbank-Arena

1999-2011

Erst zeitgleich mit der Fertigstellung des neuen Stadions (für die Fans "Volksparkstadion", früher AOL-Arena, jetzt Imtech-Arena) konnte der HSV wieder Erfolge erzielen. In der Saison 1999/2000 belegte er den 3. Tabellenplatz und konnte sich erstmals für die Champions-League qualifizieren. Gleich im ersten Spiel am 13. September gegen den hoch favorisierten italienischen Klub Juventus Turin kam es beim 4:4 (!) zum so genannten Jahrhundertspiel. In Turin gewann der HSV sogar mit 3:1. Der HSV wurde schließlich 3. in der Gruppe (mit Dep. La Coruna, Panathinaikos Athen, Juv. Turin) und spielte daher weiter im UEFA-Cup. Dort war dann Endstation gegen den italienischen Vertreter AS Rom.

 

Zum ersten Titel nach 16 Jahren kam der HSV im Juli 2003 mit dem Gewinn des DFB-Ligapokals durch einen 4:2-Sieg im Finale gegen Bor. Dortmund. Somit hat der HSV in seiner bisherigen Geschichte 55 offizielle Titel errungen, inkl. Bundesliga, DFB-Pokal, Europapokal, Oberliga und Gauliga.

 

In der Saison 2005/06 gewann der HSV wieder einmal beide Ligaspiele gegen Bayern München. Diese Leistung war den Hamburgern zuletzt in der Saison 1981/82 gelungen.

 

2005 gewann der HSV den UI-Cup im Endspiel gegen den FC Valencia und zog in den UEFA-Pokal ein. Nach Siegen gegen FC Kopenhagen und einem 2. Platz in der Zwischenrunde gewann der HSV gegen den FC Thun (SUI), um dann im Achtelfinale an Rapid Bukarest (ROM) zu scheitern. Am Ende der Saison 2005/06 belegte der HSV Platz 3 in der Bundesliga.

 

Zu Beginn der Saison 2006/07 erfolgte ein personeller Umbruch. Wichtige Spieler wie Sergej Barbarez, Daniel van Buyten und Khalid Boulahrouz verließen den Verein. Die Mannschaft qualifizierte sich gegen CA Osasuna (ESP, 0:0 und 1:1) für die Gruppenphase der Champions-League. In dieser wurde der HSV kläglich mit 5 Niederlagen und nur einem Sieg Gruppenletzter.

In der Bundesliga belegte die Mannschaft nach dem 20. Spieltag den letzten Tabellenplatz. Am 01.Februar 2007 reagierte der HSV auf den anhaltenden Mißerfolg und gab die vorzeitige Trennung von Cheftrainer Thomas Doll bekannt. Einen Tag später wurde Huub Stevens als neuer Trainer verpflichtet. Er erhielt einen Vertrag bis zum 30.06.2008. Stevens schaffte den Klassenerhalt am 33. Spieltag in Nürnberg (4:2) und belegte dank einer starken Rückrunde am Ende sogar noch Platz 7 und erreichte über die 3. Runde des UI-Cups die Qualirunde zum UEFA-Pokal. Durch Siege gegen Dacia Chisinau (1:1,4:0) und Honved Budapest (0:0,4:0) konnte sich der HSV für den UEFA-Cup qualifizieren. Nach zwei Siegen (1:0,3:1) gegen Litex Lovetch (BUL) wurde die Gruppenphase erreicht. Am 22. Februar 2008 wurde der HSV als letzter verbliebener UI-Cup-Teilnehmer zum Sieger dieses Wettbewerbs erklärt. Damit wurde zum 2. Mal nach 2005 der UI-Cup gewonnen, aber aufgrund des geänderten Spielmodus und der Vergabe des Sieges an die am längsten im UEFA-Pokal verbleibende Mannschaft geht der Pokal diesmal allein an den HSV. In der Liga spielte der HSV stabiler als im Vorjahr und war praktisch in der gesamten Saison 07/08 in der Spitzengruppe platziert. Lediglich nach der Bekanntgabe von Trainer Stevens, den Verein zum Saisonende zu verlassen, folgte eine Phase relativen Misserfolgs. Dennoch gelang dem HSV dank des zweithöchsten Sieges in der BL, 7:0 gegen Karlsruher SC, am letzen Spieltag den Einzug in den UEFA-Pokal. Am 01.07.2008 übernahm der Niederländer Martin Jol als Nachfolger von Huub Stevens das Amt des Cheftrainers, den er auch nur 1 Jahr innehatte.

2009-2011

Nachdem in der Saison 08/09 die Finalspiele im DFB-Pokal sowie im UEFA-Cup nicht erreicht wurden, und der Einzug in die neue Europa-League erst am letzen Spieltag erreicht wurde (3:2 in Frankfurt), war die Vorbereitung auf die neue Saison alles andere als ruhig. Trainer Martin Jol nahm etwas überraschend seinen Hut und heuerte bei Ajax Amsterdam an. Manager Didi Beiersdorfer musste ebenfalls gehen, auf eigenen Wunsch hin....

Eine Zeit der hektischen Trainer- und Spielersuche begann, und mit Bruno Labbadia konnte ein neuer Cheftrainer verpflichtet werden. Zusammen mit B. Hoffmann wurden 24,5 Mio Euro ausgegeben für Spieler wie Marcus Berg (10), Elia(8,5) Tesche(1) und Rozehnal (5), Ze Roberto kam ablösefrei aus München-und sollte sofort eine Verstärkung sein.

Die Saison 2009/10 begann schwach-nur 1:1 beim Aufsteiger Freiburg-danach kam der HSV-Express ins rollen, u.a 4:1 gegen BVB, 4 Tore in 12 Min.! und gipfelte mit dem 1:0 gegen die Bayern-Meisterträume inklusive. Da fiel das peinliche Pokalaus in Osnabrück nicht so ins Gewicht, dachte man, ab hier begann das Drama um den HSV: eine bis dahin unglaubliche Verletzungsmisere-zeitweise 12 Verletzte-suchte den HSV heim. Vorbei wars mit dem schnellen Offensivfußball, Petric, Elia, Ze Roberto und Jansen zogen sich langwierige Verletzungen zu, es folgten u.a. Remis in Hannover und gegen Frankfurt. Immerhin blieb der HSV dran an die oberen Tabellenplätze, zum Abschluß gelang noch ein schöner Sieg gegen den Verein aus der verbotenen Stadt.

Doch zu Beginn der Rückrunde war alles anders. Bruno Labbadia geriet immer mehr in die Kritik, erreichte die Spieler nicht mehr. Die waren meist damit beschäftigt, sich von ihren Verletzungen zu erholen. Nie erreichte der HSV wieder die Form der Hinrunde, an eine eingespielte Mannschaft war nicht zu denken. Im Europacup wurde zumindest das Halbfinale erreicht, bitteres Aus in Fulham.

In der Bundesliga spitzte sich die Lage zu: Bernd Hoffmann erkannte die Lage nicht, Labbadia war bei den Spielern unten durch und gipfelte beim 1:5 in Hoffenheim-Arbeitsverweigerung-an die Entlassung von Labbadia. Wieder einmal mußte ein Trainer gehen, und zeigte deutlich auf, wie es um den HSV steht: Ein in sich zerstrittener Aufsichtsrat, ein für die sportlichen Belange nicht kompenter Vorstandsvorsitzender, kein Sportdirektor(Manager).Der HSV hat alle Saisonziele verfehlt, spielt nächstes Jahr nicht international. Ein neuer Trainer sowie ein Sportdirektor wurden bislang immer noch nicht gefunden. Wieder mal frei nach dem Motto: DANKE-FÜR GAR NICHTS

Unser ehemaliger Kapitän Nico-Jan Hoogma sagte bereits ab, Sportdirektor werden zu wollen-bezeichnend für das Chaos beim HSV.

Dann kam der Hammer: Der HSV präsentiert zur neuen Saison Armin Veh als neuen Trainer und Basti Reinhardt als neuen Sportchef-wir alle hoffen, das es mit den beiden länger klappt, als nur ein Jahr....Derweil sagte der bereits zugesagte Chefscout Urs Siegenthaler wieder ab, auf Druck des DFB (und Uli Hoeneß?). Der HSV hätte ihn sehr gut gebrauchen können.

Als Neuzugänge hat der HSV Heiko Westermann, Gojko Kacar, Lennard Sowah, Jaroslav Drobny, Dennis Diekmeier und aus der eigenen U19 das Riesentalent Heung-Min Son.

 

 

Nach zwei enttäuschend verlaufenen Spielzeiten, in denen das sportliche Ziel (Europa-League) knapp (2009/10) bzw. schon frühzeitig (2010/11) verfehlt wurde, hat man sich beim HSV notgedrungen strategisch neu orientiert. Als neuer Macher für den sportlichen Bereich wurde Frank Arnesen geholt, ehemaliger dänischer Nationalspieler und zuletzt als Nachwuchstrainer und Chefscout beim FC Chelsea London tätig. Seine Aufgabe war und ist es, bei einem durchaus deutlich reduzierten Budget (angeblich werden die Gehälter insgesamt von rd. € 45 Mio. auf rd. € 32 Mio. reduziert) für eine attraktive Spielweise zu sorgen und dabei möglichst auch noch die Qualifikation für die Euro-League zu schaffen; wahrlich keine leichte Aufgabe.

Im Sommer 2011 gab es demzufolge zunächst einmal einen großen personeller Schnitt, bei dem vor allem ältere Spieler gehen mussten, die zugleich die Großverdiener im Kader waren. Nicht mehr dabei sind somit etwa Torhüter Frank Rost (Red Bull New York), Abwehrspieler Joris Mathijsen (FC Malaga), Mittelfeldspieler Ze Roberto (Katar) sowie Angreifer Ruud van Nisterlroy (FC Malaga). Auch Ex-Nationalspieler Piotr Trochowski (Mittelfeld), dessen Leistungskurve zuletzt eine deutliche Abwärtstendenz aufwies, hat den Verein verlassen (zum FC Sevilla). Nicht mehr beim HSV spielen wird auch Flügelflitzer Jonathan Pitroipa, der zu Stade Rennes transferiert wurde Weitere Abgänge waren die Verteidiger Benjamin Collin (1860 München), David Rozehnal (OSC Lille) und Alex Silva (war nach Sao Paulo verliehen, geht nun zu Flamengo Rio de Janeiro) sowie Mittelfeldspieler Christian Groß (Babelsberg).
Noch nicht in „trockenen Tüchern“ sind die Transfers einiger Spieler, von denen sich der Verein ebenfalls trennen will. Hierzu gehören der Verteidiger Guy Demel sowie die Mittelfeldspieler Sören Bertram (war nach Augsburg ausgeliehen) und Mickael Tavares (war an den FC Middlesbrough ausgeliehen; geht eventuell nach Frankreich zum FC Dijon).
Die Abgänge der beiden Sturmtalente Tunay Torun (zu Hertha BSC) und Eric Chupo-Moting (zum FSV Mainz 05) muss man wohl als Entscheidungen der Spieler selbst ansehen. Der HSV hätte beide sicher lieber behalten.

Einige der Neuzugänge sind Rückkehrer, die ausgeliehen waren. So Torwart Wolfgang Hesl (SV Ried/Österreich), Mittelfeldspieler Tolgay Arslan (Alemannia Aachen), und Angreifer Marcus Berg (PSV Eindhoven).
Torwart Hesl ist für die Saison 2011/12 fest als 2. Torwart eingeplant.
Auch mit dem aus Aachen zurückgeholten Tolgay Aslan plant man beim HSV. Allerdings hat man für das offensive Mittelfeld auch noch den Norweger Per Ciljan Skjelbred verpflichtet, der allerdings wohl frühestens Anfang August aus Trondheim loszueisen sein wird, wo man ihn zunächst noch für die CL-Qualifikation braucht. Und unabhängig davon sucht der HSV wohl noch einen weiteren Mittelfeldspieler mit Spielmacher-Qualität.
Rückkehrer Marcus Berg ist zwar für den Angriff eingeplant, konnte aber nach einer Hüftoperation die Saisonvorbereitung zunächst nicht mitmachen. Der 2009 für eine Ablöse von angeblich € 9,5 Mio. vom FC Groningen geholte schwedische Junioren.-Nationalspieler konnte sich 2009/10 beim HSV nicht durchsetzen und wurde daraufhin an den PSV Eindhoven ausgeliehen, für den er 2010/11 immerhin 25 Spiele bestritt und 8 Tore erzielte. Pech für ihn, dass die Saison 2011/12 gleich mit einer ernsthaften Verletzung begann. Das Pokalspiel beim VfB dürfte für ihn vermutlich zu früh kommen.
Dass ihn der HSV überhaupt noch behält, dürfte auch damit zu tun haben, dass sein Marktwert derzeit weit unterhalb der seinerzeitigen Ablöse liegt; man hofft sicherlich darauf, dass er nicht nur sportlich, sondern auch vom Marktwert her wieder in Form kommt.

Echte Neuzugänge sind die Verteidiger Jeffrey Bruma (aus dem Nachwuchs von Chelsea, zuletzt an Leicester City ausgeliehen) und Michael Mancienne (zuletzt von Chelsea an die Wolverhampton Wanderers ausgeliehen) sowie die beiden Mittelfeldspieler Gökhan Töre und Jacopo Sala (beide aus der Nachwuchsmannschaft von Chelsea). Alle vier sind bereits. U21-Nationalspieler ihrer Länder.
Der als Leihspieler verpflichtete Jeffrey Bruma hat im Länderspiel Niederlande gegen Uruguay sogar schon eine Halbzeit anstelle von Joris Mathijsen gespielt, ein Wechsel, der beim HSV wohl gleichermaßen ansteht.
Michael Mancienne ist ein Mann für die rechte Abwehrseite oder für die Innenverteidigung.
Gökhan Töre ist in Deutschland aufgewachsen und hat als Jugendlicher bei Bayer Leverkusen gespielt, bevor er nach England ging. Der beidfüßige Töre kann im offensiven Mittelfeld auf allen Positionen spielen.
Der italienische U19-Nationalspieler Jacopo Sala dürfte seinen Platz wohl am ehesten im rechten Mittelfeld finden.
Aus dem eigenen Nachwuchs kamen schließlich noch die Abwehrspieler Muhamed Besic und Janek Sternberg (beide U19), dazu noch für das offensive Mittelfeld Daniel Nagy (Zweite) und Kevin Ingreso (U19).


Dafür, dass es einen größeren personellen Umbruch gab, ist man beim HSV offenbar schon recht weit, was die Wunschformation für den Start in die Saison 2011/12 anbetrifft. Berücksichtigt man, dass nach aktuellem Stand einige Spieler noch nicht zur Verfügung stehen, dann könnte der VfB es mit folgender HSV-Formation zu tun bekommen:

Im Tor
ist die Nr. 1 nach dem Abgang von Frank Rost auf dessen bisherigen Stellvertreter Jaroslav Drobny (1) übergegangen.

In der Abwehr
agiert eine Viererkette mit dem Ex-Nürnberger Dennis Diekmeier (2) auf der rechten und Nationalspieler Dennis Aogo (6) auf der linken Seite. Die Innenverteidigung bilden dann wohl die Michael Mancienne (3) und Kapitän Heiko Westermann (4). Jeffrey Bruma (5), der ein heißer Anwärter auf einen Platz in der Innenverteidigung ist, kann aufgrund von Problemen mit der Achillessehne noch nicht eingesetzt werden.

Im Mittelfeld
dürfte es bis zum Eintreffen von Per Ciljan Skjelbred sowie dem noch gesuchten Spielmacher erst einmal zu vorläufigen Lösungen kommen. Es spricht einiges dafür, dass auch in Oldenburg die Formation aufläuft, die im letzten Testspiel beim FC Groningen (0:4 für den HSV) gespielt hat. Dort haben Gojko Kacar (44) und - etwas überraschend - Robert Tesche (13) den defensiven Part übernommen. David Jarolim (14) wurde erst später eingewechselt; er sollte nach offizieller Lesart aufgrund muskulärer Probleme geschont werden. Allerdings könnte diese Saison durchaus deutlich machen, dass Jarolim aufgrund seiner Schnelligkeitsdefizite sowie seiner technischen Probleme nicht mehr unbedingt einen Stammplatz sicher hat. Ähnliches gilt auch für Kapitän Heiko Westermann, der sein Kapitänsamt womöglich am Mladen Petric abgeben soll.
Änis Ben-Hatira (32) konnte beim Einladungsturnier in Mainz auf der rechten Außenbahn nicht wirklich überzeugen und musste in Groningen diesen Platz Gökhan Töre (17) überlassen. Gut möglich, dass das auch in Oldenburg so kommen wird, zumal mit Romeo Castelen (18) ein weiterer Anwärter auf die rechte Mittelfeldseite derzeit noch nicht wieder fit ist. Links ist ziemlich sicher Elia Eljero (11) zu erwarten, der in der Vorbereitung mit neuem Schwung überzeugen konnte, und der aktuell gegenüber Marcel Jansen (7) eindeutig die besseren Karten hat.

Im Angriff
dürfte Mladen Petric (10), der in Groningen ein erfolgreiches Come-back feiern konnte und ein Tor zum 0:4-Sieg beigesteuert hat, zusammen mit Heung Min Son (40) spielen. Wie schon in Groningen wird Petric in dieser Kombination weiter vorne spielen, Son als mehr hängende Spitze. Da beide gut harmoniert haben (Petric hat Son das 0:2 aufgelegt), spricht so gut wie alles dafür, dass diese Angriffsformation auch in Oldenburg aufgeboten wird.
Keinesfalls in Oldenburg auflaufen werden dagegen Marcus Berg (16) und Paolo Guerrero (9). Berg ist nach einer Operation noch nicht wieder fit; Guerrero hat nach der Südamerika-Meisterschaft (Platz 3 mit der Nationalmannschaft von Peru) noch Urlaub.

Die Stärke des neuen HSV 2011 wird man erst ernsthaft abschätzen können, wenn in der Bundesliga einige Spieltage absolviert sind. Vielleicht auch erst, wenn Per Ciljan Skjelbred sowie der noch gesuchte (?) neue 10er ins Geschehen eingegriffen haben. Vom bisher schon im Rahmen des neuen Konzepts zusammengestellten Kader her gewinnt man aber durchaus schon einen positiven Eindruck. Da kommt eine ganze Menge an fußballerischer Qualität zusammen. Und nach allem, was sowohl die neuen, wie auch die schon länger im Kader stehenden Spieler so von sich geben, herrscht in der Mannschaft auch eine positive Aufbruchsstimmung. Etliche Spieler haben auch ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass sie sich in der anstehenden Saison beweisen wollen und sich so etwas wie einen Durchbruch zu einem nachhaltig höheren Niveau vorgenommen haben. Der HSV wäre inzwischen ja auch nicht der erste Bundesligist, bei dem eine aus wirtschaftlichen Gründen erfolgte Verjüngungskur auch sportlich bestens anschlägt.

Besonderes

Am 20. Oktober 2008 erzielte der Niederländer Joris Mathijsen mit seinem Treffer zum 4:1 gegen den Meister VfB Stuttgart das 2.500 BL-Tor der Hamburger.

Im selben Spiel gelang Ivica Olic als erstem HSV-Spieler in der BL-Geschichte ein "lupenreiner Hattrick".

Am letzten Spieltag der Saison 07/08 gewann der HSV das Heimspiel gegen den Karlsruher SC mit 7:0, den zweithöchsten Sieg in der BL-Geschichte des HSV. Ein Sieg in dieser Höhe gelang dem HSV zuletzt in der Meistersaison 81/82 gegen den MSV Duisburg. Diese beiden Triumphe sind die zweithöchsten Siege in der BL-Geschichte des HSV, nur übertroffen von einem 8:0 - wieder ein Heimspiel gegen den KSC in der Saison 1965/66.